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Dokument 141  >

Rundschreiben des Kommandeurs der Sicherheitspolizei und des SD in den besetzten Gebieten Kärntens und Krains über die Umsiedlung der Gottschee-Deutschen[1]

1
AIZDG, Gend. Posten St. Martin u. d. Grossgallenberg, Bd. 1, (2 S.).
2
Siehe Dok. Nr. 143, 144 und 272.
3
Dr. Hans Bauer, Leiter der Abteilung III (Gestapo) bei der Dienststelle des Kommandeurs der Sicherheitspolizei und des SD in den besetzten Gebieten Kärntens und Krains.

Tgb. Nr. 1056/41

Stein, den 6. Oktober 1941

An den
Politischen Kommissar,
Kärntner Volksbund,
Gendarmeriekreis
in Stein.

Betrifft: Umsiedlung der Gottscheer-Volksdeutschen.[2]
Vorgang: Ohne.

Anlagen: Eine Abschrift.

Ich bitte beiliegende Abschrift durch Flüsterpropaganda in die Bevölkerung hineinzutragen und auf die Folgen bei eventuellen Zwischenfällen, bei der Umsiedlung der Gottscheer-Volksdeutschen hinzuweisen.

Der Leiter der Aussenstelle Stein:

A b s c h r i f t !

Der Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD
in den besetzten Gebieten Kärntens und Krains.

III-3613/41

Veldes, den 1. Oktober 1941.

An die
Aussenstelle in Krainburg,
Radmannsdorf,
Prävali,
Laak,
Stein, Assling.

Betrifft: Umsiedlung der Gotscheer-Volksdeutschen.

Vorgang: Ohne.

Bezüglich der Umsiedlung der Gottscheer-Volksdeutschen hat der Höhere SS- und Polizeiführer, SS-Brigadeführer Dr. Scheel folgendes bekanntgegeben:

Der Reichsführer und Chef der Deutschen Polizei übersandte mir über den Chef der Sipo und des SD folgende Anordnung: »Die Umsiedlung der Gottscheer-Volksdeutschen wird vielleicht zur Folge haben, dass sich slowenische Kreise Ausschreitungen zu schulden kommen lassen. Um diese zu verhindern, sollen in Südkärnten und Untersteiermark geeignete slowenische Persönlichkeiten festgestellt werden, die im Falle solcher Ausschreitungen sofort festgenommen werden können. Darüberhinaus soll verbreitet werden, dass: für jeden Volksdeutschen, der zu Schaden kommt, 10 Slowenen erschossen werden.« Ich bitte in ihrem Gebiet 30 entsprechende Personen festzustellen. Auch bitte ich in geeigneter Weise die Slowenen im italienisch besetzten Gebiet von der Weisung des Reichsführers SS zu unterrichten. Der Zeitpunkt dürfte in dem Moment gegeben sein, wenn die »Gottscheer« bedrängt werden.

Ich ersuche, in Entsprechung dieser Weisung vorsorglich Personen festzustellen, die für eine eventuelle Vergeltungsmassnahme in Frage kommen.

Die Aussenstelle Krainburg hat in geeigneter Weise zu veranlassen, dass die Slowenen in dem von den Italienern besetzten Gebiet von der geplanten Vergeltungsmassnahme Kenntnis erhalten.

Um das Veranlasste ist mir umgehend zu berichten.

Termin 10. 10. 1941
Dr. Bauer.[3]

Ergeht an:
1.) den Politischen Kommissar in Stein, 2.) den Kärntner- Volksbund und 3.) Gendarmeriekreis.

1
AIZDG, Gend. Posten St. Martin u. d. Grossgallenberg, Bd. 1, (2 S.).
2
Siehe Dok. Nr. 143, 144 und 272.
3
Dr. Hans Bauer, Leiter der Abteilung III (Gestapo) bei der Dienststelle des Kommandeurs der Sicherheitspolizei und des SD in den besetzten Gebieten Kärntens und Krains.

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