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Dokument 227  >

Schreiben der Volksdeutschen Mittelstelle über die Absiedlung von weiteren 960 Personen aus Gorenjsko[1]

1
BA Koblenz, StHA des RKFDV, R49/908, (1 S.).
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SS-Sturmbannführer Dr. Hans Bauer aus dem Amte des Kommandeurs der Sicherheitspolizei und des SD in Veldes sandte am 15. 6. 1942 über das Reichssicherheitshauptamt (Pg. Werfel) folgendes Fernschreiben: »Ich bitte, die Volksdeutsche Mittelstelle in Berlin in Kenntnis zu setzen, dass Mitte der kommenden Woche ein Aussiedlungstransport in Stärke von etwa 160 Personen in das Lager Forth abgeht. Die Volksdeutsche Mittelstelle möge die Lagerleitung entsprechend unterrichten. Ich bitte ferner, bei der Volksdeutschen Mittelstelle (Pg. See) weitere Unterbringungsmöglichkeiten für etwa 800 Personen freizumachen. Mit Rücksicht auf die laufenden Terrorakte und Mordüberfälle in Oberkrain, wird ab 16. Juni 42 ein Grossteil der Bevölkerung einer Ortschaft wegen Unterstützung von Banditen und Unterlassung der Anzeige usw. zur Aussiedlung kommen, da durch das Verhalten der Bevölkerung mehrere Angehörige der Schutzpolizei den Tod fanden. Die zur Aussiedlung bestimmten Personen können vorübergehend hier untergebracht werden, ihr endgültiger Abtransport in ein Lager muss aber im Zeitraum von spätestens zwei Wochen erfolgen. Mit Rücksicht auf die Dringlichkeit ersuche ich, mich spätestens bis zum 15. Juni d. J. vom Erfolg der Vorstellung bei der Volksdeutschen Mittelstelle zu verständigen.« (BA Koblenz, StHA des RKFDV, R 49/908.)
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Der Transport mit 143 Slowenen - den Familienangehörigen von Partisanen und getöteten Geiseln aus Gorenjsko - ist am 22. Juni 1942 nach Forth/Nürnberg abgefahren. (Siehe Dok. Nr. 269.) Bei der ungenannten Ortschaft handelt es sich vermutlich um Gradisče und Koreno in Gorenjsko, die am 8. Juli 1942 niedergebrannt und dem Erdboden gleichgemacht, die männlichen Einwohner erschossen, alle anderen ausgesiedelt wurden. (Siehe Dok. Nr. 230, Anm. 2 und Dok. Nr. 238, Anm. 6.)

REICHSKOMMISSAR FÜR DIE FESTIGUNG
DEUTSCHEN VOLKSTUMS
Tiergartenstrasse 18 a
Volksdeutsche Mittelstelle
Umsiedlung D

Akt.-Nr. 23600/42 - Ir/Tr.

Berlin W 35, den 16.6. 1942.

Reichskommissar für die Festigung
deutschen Volkstums,

Stabshauptamt,
zu Hd. SS-Hauptsturmführer Dr. Petri,
Berlin - Halensee,
Kurfürstendamm 142--44.

Betr.: K-Aktion,

Vorg.: Absiedlung von weiteren 960 Personen aus der Oberkrain.

Bezug.: Die mit Ihnen am 15. 6. 1942 gehabte fernmündliche Rücksprache,

Anlg.: -1-

Unter Bezugnahme auf die am gestrigen Tage mit Ihnen gehabte fernmündliche Rücksprache überreiche ich Ihnen in der Anlage Durchschrift des Fernschreibens des Kommandeurs der Sicherheitspolizei in Veldes mit der Bitte um Kenntnisnahme.[2]

Zu Ihrer Unterrichtung teile ich Ihnen noch mit, dass die darin genannten 800 Personen in der Einsatzführung Franken untergebracht werden. Ich bitte Sie, mir das Ferngespräch zu bestätigen, in welchem Sie mir unter anderem mitteilen, dass die Absiedler aus der Oberkrain noch durch das Rasseund Siedlungshauptamt überprüft werden müssen.[3]

Im Auftrage:

gez. Altena
SS-Sturmbannführer

F. d. R.
Backbaums

1
BA Koblenz, StHA des RKFDV, R49/908, (1 S.).
2
SS-Sturmbannführer Dr. Hans Bauer aus dem Amte des Kommandeurs der Sicherheitspolizei und des SD in Veldes sandte am 15. 6. 1942 über das Reichssicherheitshauptamt (Pg. Werfel) folgendes Fernschreiben: »Ich bitte, die Volksdeutsche Mittelstelle in Berlin in Kenntnis zu setzen, dass Mitte der kommenden Woche ein Aussiedlungstransport in Stärke von etwa 160 Personen in das Lager Forth abgeht. Die Volksdeutsche Mittelstelle möge die Lagerleitung entsprechend unterrichten. Ich bitte ferner, bei der Volksdeutschen Mittelstelle (Pg. See) weitere Unterbringungsmöglichkeiten für etwa 800 Personen freizumachen. Mit Rücksicht auf die laufenden Terrorakte und Mordüberfälle in Oberkrain, wird ab 16. Juni 42 ein Grossteil der Bevölkerung einer Ortschaft wegen Unterstützung von Banditen und Unterlassung der Anzeige usw. zur Aussiedlung kommen, da durch das Verhalten der Bevölkerung mehrere Angehörige der Schutzpolizei den Tod fanden. Die zur Aussiedlung bestimmten Personen können vorübergehend hier untergebracht werden, ihr endgültiger Abtransport in ein Lager muss aber im Zeitraum von spätestens zwei Wochen erfolgen. Mit Rücksicht auf die Dringlichkeit ersuche ich, mich spätestens bis zum 15. Juni d. J. vom Erfolg der Vorstellung bei der Volksdeutschen Mittelstelle zu verständigen.« (BA Koblenz, StHA des RKFDV, R 49/908.)
3
Der Transport mit 143 Slowenen - den Familienangehörigen von Partisanen und getöteten Geiseln aus Gorenjsko - ist am 22. Juni 1942 nach Forth/Nürnberg abgefahren. (Siehe Dok. Nr. 269.) Bei der ungenannten Ortschaft handelt es sich vermutlich um Gradisče und Koreno in Gorenjsko, die am 8. Juli 1942 niedergebrannt und dem Erdboden gleichgemacht, die männlichen Einwohner erschossen, alle anderen ausgesiedelt wurden. (Siehe Dok. Nr. 230, Anm. 2 und Dok. Nr. 238, Anm. 6.)

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