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Dokument 27  >

Schnellbrief des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD betreffend die Einberufung einer Besprechung über die Aussiedlung von Slowenen[1]

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BA Koblenz, RFM, R 2/11448, (2 S.).
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Über die Besprechung siehe Dok. Nr. 48. Vom Reichsfinanzministerium beteiligte sich an der Besprechung Dr. Fiedler. Er machte am 8. 9. 1941 folgenden Vermerk: »Ich habe an der Besprechung am 6. Mai 1941 beim Chef der Zivilverwaltung in Marburg teilgenommen. Reichsstatthalter Uiberreither wies zu Beginn der Besprechung daraufhin, dass ein Weg gefunden werden muss, dem Befehl des Führers entsprechend, umgehend mit der Bereinigung der Volkstumsfragen insbesondere der Evakuierung der Slowenen zu beginnen. Es wurden sodann die bei der Durchführung der Evakuierung auftretenden Fragen und Schwierigkeiten besprochen. Der Vertreter des Reichsverkehrsmin. und des Militärbefehlshabers wiesen besonders auf die transporttechnischen Schwierigkeiten hin. Bindende Entschliessungen wurden nicht gefasst.« (Ebda.) An der Besprechung hat neben den Vertretern einiger anderen Reichsbehörden, von denen Berichte nicht vorliegen, auch ein Vertreter des Oberkommandos der Wehrmacht teilgenommen. (Siehe Dok. Nr. 40) Vom Reichssicherheitshauptamt war auch Adolf Eichmann anwesend. Das Auswärtige Amt war zur Besprechung nicht eingeladen worden.

DER CHEF DER SICHERHEITS-
POLIZEI UND DES SD
IV B 4 (neu) 576(41
Prinz-Albrecht-Strasse 8
Fernsprecher: 120040

Berlin SW 11, den 21. April 1941

SCHNELLBRIEF

An den
Reichsminister der Finanzen,
Berlin.

Gemäss Führerbefehl soll umgehend mit der Bereinigung der Volkstumsfragen in den neu zum Reich kommenden Gebieten im Süd-Osten begonnen werden. Es handelt sich hierbei im wesentlichen um die Evakuierung von Slowenen aus diesen Gebieten nach Serbien. Nach vorläufigen Feststellungen kommen hierfür etwa 260.000 Slowenen in Frage.

Um alle anlässlich der Durchführung dieser Arbeiten auftretenden Fragen und Schwierigkeiten besonders in transporttechnischer Hinsicht zu klären, habe ich für den 6. 5. 1941, 10,30 Uhr, in Marburg im Sitzungssaal des Chefs der Zivilverwaltung eine Besprechung anberaumt, zu der sämtliche an dieser Angelegenheit beteiligten Stellen ihre Vertreter entsenden werden. In Anbetracht der Wichtigkeit dieses Vorhabens bitte ich zu dieser Besprechung einen Vertreter zu entsenden.[2]

Heydrich

1
BA Koblenz, RFM, R 2/11448, (2 S.).
2
Über die Besprechung siehe Dok. Nr. 48. Vom Reichsfinanzministerium beteiligte sich an der Besprechung Dr. Fiedler. Er machte am 8. 9. 1941 folgenden Vermerk: »Ich habe an der Besprechung am 6. Mai 1941 beim Chef der Zivilverwaltung in Marburg teilgenommen. Reichsstatthalter Uiberreither wies zu Beginn der Besprechung daraufhin, dass ein Weg gefunden werden muss, dem Befehl des Führers entsprechend, umgehend mit der Bereinigung der Volkstumsfragen insbesondere der Evakuierung der Slowenen zu beginnen. Es wurden sodann die bei der Durchführung der Evakuierung auftretenden Fragen und Schwierigkeiten besprochen. Der Vertreter des Reichsverkehrsmin. und des Militärbefehlshabers wiesen besonders auf die transporttechnischen Schwierigkeiten hin. Bindende Entschliessungen wurden nicht gefasst.« (Ebda.) An der Besprechung hat neben den Vertretern einiger anderen Reichsbehörden, von denen Berichte nicht vorliegen, auch ein Vertreter des Oberkommandos der Wehrmacht teilgenommen. (Siehe Dok. Nr. 40) Vom Reichssicherheitshauptamt war auch Adolf Eichmann anwesend. Das Auswärtige Amt war zur Besprechung nicht eingeladen worden.

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