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Dokument 306  >

Vermerk des Stabshauptamtes des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums zur Ansiedlung von abgesiedelten Slowenen in Polen[1]

1
BA Koblenz, StHA des RKFDV, R 49/968, (1 S.). Der Vermerk stammt vom Leiter des Amtes 1 (Menscheneinsatz) im Stabshauptamt des RKFDV, SS-Sturmbannführer Dr. Günther Stier.
2
Siehe Dok. Nr. 279.
3
Siehe Dok. Nr. 294, 299, 309 u. 319.
4
Diese Behauptung ist unwahr und sollte wohl nur den Reichsführer SS dazu bewegen, die abgesiedelten Slowenen im Reiche zu belassen.
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Siehe Dok. Nr. 309.
6
Von den abgesiedelten Slowenen wurde niemand in Polen angesiedelt.

I-1/7 GG Dr. St/Ha

Berlin, den 3. 5. 43

V e r m e r k.

Zum Vortrag beim Reichsführer-SS

Betrifft: Ansiedlung von abgesiedelten Slowenen im Distrikt Lublin.

Die Zahl der eindeutschungsfähigen Slowenen beträgt voraussichtlich 16.000 Pers. (Überprüfung noch nicht ganz abgeschlossen.) Auf Grund der letzten Befehle vom Reichsführer-SS[2] sollen wenigstens die grösseren Bauern und die noch nicht endgültig in Arbeit Vermittelten in Lublin angesiedelt werden.[3] Das sind etwa 8.000 Pers.

Der Reichsführer-SS hat die Ansiedlung in Lublin angeordnet, um ihnen den versprochenen Vermögensausgleich gewähren zu können und sie für ihre gute Haltung zu belohnen.

Bei der zurzeit laufenden Einbürgerung und Auswahl für den Osten haben die meisten Slowenen sich gegen eine Ansiedlung in Lublin ausgesprochen. Die meisten baten darum, im Reich bleiben zu dürfen; einige baten, wenn sie nach dem Osten kommen, in einem gebirgigen Gebiet angesiedelt zu werden, wo Obst- und Weinbau möglich ist.

Die endgültig in Arbeit vermittelten Slowenen fühlen sich im Reich wohl.[4] Sie ziehen einen Verbleib im Altreich ohne Vermö-gensausgleich einer Ansiedlung im Osten vor. Ein Beispiel ist hiefür die Familie Zwetko, von der eine Tochter im Haushalt des Reichsführers-SS tätig ist.

Vorschlag:

Von den eindeutschungsfähigen Slowenen werden nur diejenigen im Osten angesiedelt, die sich freiwillig melden.[5] Bei Aufforderung zur Meldung wäre darauf hinzuweisen, dass ein Vermögensausgleich nur im Osten gewährt werden kann.

Nach den bisherigen Erfahrungen kann damit gerechnet werden, dass sich höchstens 1500 Herdstellen mit 6000 Personen zur Ansiedlung im Osten melden.[6]

1
BA Koblenz, StHA des RKFDV, R 49/968, (1 S.). Der Vermerk stammt vom Leiter des Amtes 1 (Menscheneinsatz) im Stabshauptamt des RKFDV, SS-Sturmbannführer Dr. Günther Stier.
2
Siehe Dok. Nr. 279.
3
Siehe Dok. Nr. 294, 299, 309 u. 319.
4
Diese Behauptung ist unwahr und sollte wohl nur den Reichsführer SS dazu bewegen, die abgesiedelten Slowenen im Reiche zu belassen.
5
Siehe Dok. Nr. 309.
6
Von den abgesiedelten Slowenen wurde niemand in Polen angesiedelt.

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