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Dokument 38  >

Bericht des Politischen Kommissars des Kreises St. Marein (Smarje pri Jelsah) über die Übernahme der Verwaltung und die ersten Entnationalisierungsmassnahmen[1]

1
AIZDG, Landrat Cilli, Bd. 3, (1 S.). Der Bericht ist nicht datiert. Aus anderen Akten des Politischen Kommissars in Smarje pri Jelsah ist ersichtlich, dass der Bericht am 26. 4. 1941 verfasst wurde.
2
Dr. Helmut Carstanjen, der Nationalpolitische Referent beim Chef der Zivilverwaltung in der Untersteiermark und in der Bundesführung des Steirischen Heimatbundes.
3
Robert Komarek.

Der politische Kommissar des Kreises St. Marein

An den
Chef der Zivilverwaltung in der Untersteiermark
in Marburg.

Betr.: Lagebericht des politischen Kommissars von St. Marein.

Ich habe gestern Parteigenossen Dr. Carstanjen[2] meinen ersten Bericht diktiert und melde, dass in der Zwischenzeit die Gendarmerie eingetroffen und eingesetzt ist, ebenso der Beauftragte der NSV.

Ich wiederhole zur Sicherheit nochmals die Meldung, dass ich meinen Dienstsitz von St. Marein nach Rohitsch-Sauerbrunn in das Hotel Grazerhof - Ljubljana dom - verlegt habe.

In Verfolg meines Auftrages habe ich zahlreiche Verhaftungen vornehmen lassen, bemerke jedoch, dass dieselben noch nicht abgeschlossen sind. Der Grund liegt darin, dass die uns zu Verfügung stehenden Listen bei Besprechungen mit den Volksdeutschen ständig erweitert werden. Ich habe in meinem Gebiet 3 Gefängnisse die jetzt schon überfüllt sind, werde also einen Notarrest einrichten müssen.

Das Gebiet ist erschreckend arm und an Lebensmitteln fast vollkommen entblösst. Die Volksdeutschen geben übereinstimmend an, dass in den letzten Monaten im Gebiet der Südsteiermark keine zentrale Lebensmittelversorgung erfolgte. Beispielweise ist in den wenigsten Orten Zucker vorhanden, was hier um so ärger ist, da nur 3 Gemeinden elektrifiziert sind.

Die Übernahme der Dienststellen der Gendarmerie, der Gemeinden, der Finanz usw. erfolgt durchwegs reibungslos und ohne Zwischenfälle. Die Bevölkerung selbst ist willig und folgt allen Anordnungen. Von Kroatien aus verbreitet sich das Gerücht, dass der Dinar entwertet werden wird.

Die Bezirkshauptmannschaft von St. Marein habe ich übernommen. Die Akten und das Vereinsregister sind nicht vollständig, die Grundbücher sind gesperrt, Akten verbrannt, Einwohnermeldenachweise unvollständig, meistens nicht vorhanden.

In einigen Gemeinden habe ich Volksdeutsche als vorläufige Bürgermeister eingesetzt, in ausgesprochen slowenischen Gemeinden wurden die zur Verfügung stehenden Gemeindebeamten eingesetzt. Die Listen und genauere Daten erfolgen nach vorläufigem Abschluss der Ernennungen.

Heil Hitler!

Der politische Kommissar:[3]

1
AIZDG, Landrat Cilli, Bd. 3, (1 S.). Der Bericht ist nicht datiert. Aus anderen Akten des Politischen Kommissars in Smarje pri Jelsah ist ersichtlich, dass der Bericht am 26. 4. 1941 verfasst wurde.
2
Dr. Helmut Carstanjen, der Nationalpolitische Referent beim Chef der Zivilverwaltung in der Untersteiermark und in der Bundesführung des Steirischen Heimatbundes.
3
Robert Komarek.

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