karawankengrenze.at

 

Dokument 2  >

Denkschrift des Südostdeutschen Institutes in Graz über Möglichkeiten neuer Grenzziehung im Süden der Steiermark.[1]

1
PAM, SODI, Bd. 1, (3 S.)
2
Nicht vorhanden.
3
Nicht vorhanden
4
Über die Aspirationen auf Prekmurje (Übermurgebiet) siehe auch den Aufsatz von G. Werner (= Dr. Helmut Carstanjen) »Das Deutschtum des Übermurgebietes (Prekmurje)« im »Geographischen Jahresbericht aus Österreich«, Bd. XVII, 1933, S. 96--90.
5
Siehe Dok. Nr. 7

Ergänzende Bemerkungen zu den auf der Karte 1 : 200.000
eingezeichneten Möglichkeiten einer sinnvollen Grenzziehung im Süden der Steiermark.

  1. Die alte steirische Landesgrenze an Save und Sotla (rote Linie bis zur Abzweigung der blauen, dann diese bis sie wieder auf die rote Linie stösst.)[2]
    Diese Grenze entspräche der historischen und kulturellen Einheit der Steiermark. Sie wäre abermals als Abschluss der Steiermark in Betracht zu ziehen, wenn

    1. über die Save hinaus auch Krain oder Teile des ehemaligen Herzogtums wieder Reichsland würden, oder doch wenigstens als engeres Interessengebiet Deutschlands angesehen würden, oder
    2. wenn die Save auch weiter südöstlich in Kroatien zur Interessengrenze des Reiches würde, oder
    3. wenn keine Bedenken dagegen bestünden, mit der Savegrenze ein Verbindungsstück der Linie Laibach--Agram in deutsche Hand zu nehmen.
  2. Fortsetzung der Karawanken über die Steineralpen und die Höhenzüge nördlich der Save (Tüffererzug).
    Das ist die Linie: Ojstrica in den Steiner Alpen -- alte steirische Landesgrenze--Welka Planina--Kailberg -- südlich von: Tüffer--St. Leonhard-- Pucherberg--Rudenza -- und in westöstlicher Richtung auf die alte steirische Landesgrenze (rote Linie).[3]
    Eine solche Grenzziehung hielte sich völlig im Rahmen einer Grenzkorrektur. Sie nimmt darauf Bedacht, die organischen Verbindungen des slowenischkroatischen Bereichs nicht zu stören. Sie überliesse ihm deshalb das ehemals steirische Stück der Save der Eisenbahnverbindung Laibach-- Agram und würde damit auch auf den Eisenbahnknotenpunkt Steinbrück, die alte deutsche Stadt Rann, wie das Kohlengebiet Trifail und Hrastnigg Verzicht leisten. Von den drei Höhenzügen zwischen Cilli und der Save wurde der mittlere gewählt, obwohl er verhältnismässig der niedrigste ist. Die ihn überragenden Berge im Norden böten jedoch der Stadt Cilli, die ebenfalls höheren Gipfel, die südlich von ihm liegen, der Savelinie einen strategischen Schutz.
  3. Die Fortsetzung der Karawanken im Weitensteinerzug.
    Das ist die Linie: frühere Kärntner Landesgrenze -- südlich des Ursulaberges und der Huda Lukna -- über Kosiak und Stenitza--Wotsch--Donati und in westöstlicher Richtung auf die alte steirische Landesgrenze (rote Linie bis zur Abzweigung der gelben, dann diese bis sie wieder in die rote Linie einmündet). Der Weitensteinerzug stellt die nördlichste Linie dar, die als Fortsetzung der Karawanken angesehen werden könnte. Sie sichert zwar die Einheit des steirischen Kernraumes mit Marburg, Pettau und dem Draugebiet, brächte aber den Verlust des Cillier--Beckens. Damit ginge die im Weitensteinerzug liegende landschaftliche Hauptabwehrzone ihrer wertvollen Vorkammer verlustig.
    Einer besonderen Erläuterung bedarf die vorgeschlagene Grenzziehung im Übermurgebiet.[4] Das Übermurgebiet gehörte vor dem Weltkrieg zu Ungarn. Wie aus der beiliegenden Skizze ersichtlich, ist das Gebiet im Osten madjarisch, im Westen deutsch. Dazwischen liegen die Prekmurzen, ein slowenischer Volkssplitter, der durch seine geschichtliche Sonderentwicklung eine völlig eigene Prägung erfahren hat. Entsprechend den grösseren Nachbarvölkern tendieren die Prekmurzen im Westen des Übermurgebietes nach dem Reich, in seinem Osten nach Ungarn. In Berücksichtigung dessen und angesichts der Tatsache, dass die Prekmurzen nach einer Grenzkorrektur der steirischen Südgrenze völlig in der Luft hängen würden, schiene ihre Aufteilung auf und das Reichsgebiet durchaus sinnvoll. Es wird daher vorgeschlagen, bei der Neuziehung der Grenze vom Punkte östlich von Mauthdorf an der Mur diesem Flusse nicht weiter stromaufwärts zu folgen, wie es der alten Grenze zwischen Untersteiermark und Ungarn entspräche, sondern das Übermurgebiet in südnördlicher Richtung zu halbieren. Am Katharinaberg verlässt die empfohlene Grenze das heutige Südslawien. Sie folgt jedoch auch weiterhin nicht der heutigen Reichsgrenze, sondern schliesst diejenigen Orte mit ein, die gegebenfalls bei einer Grenzkorrektur gegenüber Ungarn für eine Einbeziehung in das Reichsgebiet vorgeschlagen würden .[5]
1
PAM, SODI, Bd. 1, (3 S.)
2
Nicht vorhanden.
3
Nicht vorhanden
4
Über die Aspirationen auf Prekmurje (Übermurgebiet) siehe auch den Aufsatz von G. Werner (= Dr. Helmut Carstanjen) »Das Deutschtum des Übermurgebietes (Prekmurje)« im »Geographischen Jahresbericht aus Österreich«, Bd. XVII, 1933, S. 96--90.
5
Siehe Dok. Nr. 7

Valid XHTML 1.0 Transitional