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Dokument 279  >

Brief des Persönlichen Stabes des Reichsführers-SS über die Ansiedlung von ausgesiedelten Slowenen in Polen[1]

1
BA Koblenz, StHA des RKFDV, R 49/968, (1 S.).
2
Kurt Hintze, Leiter des SS-Ansiedlungsstabes »Altreich-Ostmark« und des Amtes II (Arbeitseinsatz) im Stabshauptamte des RKFDV in Berlin.
3
Friedrich Wilhelm Altena, Referent für die Umsiedlungslager im Hauptamte der VoMi in Berlin.
4
Siehe Dok. Nr. 222, 276 und 280.
5
Der Chef des Stabshauptamtes des RKFDV SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei Ulrich Greifelt sandte am 25. 11. 1942 an den Höheren SS- und Polizeiführer Ost in Krakov, SS-Obergruppenführer und General der Polizei Wilhelm Krüger, folgendes Schreiben: »Der Persönliche Stab teilt mit: »Der Reichsführer-SS wünscht, dass die eindeutschungsfähigen Slowenen, die Landbesitz hatten, sehr schnell im Lubliner Bezirk angesiedelt werden. Der Reiehsführer-SS legt Wert darauf, dass keine Unruhen unter den Slowenen entstehen. Die Slowenen sollen einen Besitz von dem gleichen Umfang, den sie bisher gehabt haben - oder sogar noch mehr - erhalten und in jeder Richtung anständig behandelt werden. Der Reichsführer-SS erwartet bis zum 15. 12. 42 Bericht, wieviel Slowenen nach Lublin in Marsch gesetzt worden sind, wie sie sich verteilen und auf welche Besitzgrössen sie eingewiesen werden. Wie Ihnen bekannt ist, treffen 200 slowenische Familien bis zum 1. 12. 42 in Litzmannstadt ein. Unter Bezugnahme auf obiges Schreiben des Persönlichen Stabes bitte ich um Mitteilung, ob in Lublin vor Weihnachten noch mehr slowenische Familien angesiedelt werden können. Ich weise darauf hin, dass diese Slowenen aus festen Arbeitsplätzen und Wohnungen herausgenommen werden müssen. Es würde also dem Sinne des Reichsführer-Befehls widersprechen, wenn ich sie jetzt herausziehe und sie den Winter über im Ansiedlungslager bleiben müssten. Auf jeden Fall bitte ich in Anbetracht der neuen Sachlage sicherzustellen, dass die 200 in Marsch gesetzten slowenischen Familien vor Weihnachten bestens angesiedelt werden.« (BA Koblenz, StHA des RKFDV, R 49/968, 1 S.)
6
Weitere Teile des Briefes, die sich mit Dobrudscha-Deutschen befassen, werden hier nicht wiedergegeben.

A b s c h r i f t !

Der Reichsführer-SS
Persönlicher Stab
Tgb. Nr. 47/39/43
Bra/Sch.

Feldkommandostelle, 20. Nov. 1942.

SS-Gruppenführer Greifelt
Stabshauptamt des Reichskommissars für
die Festigung deutschen Volkstums
Berlin - Halensee
Kurfürstendamm 142-143

Der Reichsführer-SS hat heute in einer Rücksprache mit SS-Brigadeführer Hintze[2] und SS-Sturmbannführer Altena[3] zum Ausdruck gebracht:

  1. Die eindeutschungsfähigen Slowenen, die keinen Besitz hatten, sollen im Altreich untergebracht werden.
  2. Diejenigen, die Land-, Haus- oder Geschäftsbesitz hatten, sollen genau so wie deutsche Umsiedler behandelt und in Lublin (Stadt und Land) angesiedelt werden, und zwar unter Zuteilung eines ihrem bisherigen Besitz entsprechenden, gleichwertigen Objektes.[4]

Der Reichsführer-SS hat ausdrücklich betont, dass er den Ansatz sämtlicher Slowenen im Westen, und zwar im Elsass und in Lothringen, auf keinen Fall zulasse.

Der Reichsführer-SS wünscht zum 15. 12. 42 Bericht, wie weit die Ansiedlung der Slowenen in Lublin bis dahin angelaufen ist.[5]

[....][6]

I. A.
gez. R. Brandt
SS-Obersturmbannführer

1
BA Koblenz, StHA des RKFDV, R 49/968, (1 S.).
2
Kurt Hintze, Leiter des SS-Ansiedlungsstabes »Altreich-Ostmark« und des Amtes II (Arbeitseinsatz) im Stabshauptamte des RKFDV in Berlin.
3
Friedrich Wilhelm Altena, Referent für die Umsiedlungslager im Hauptamte der VoMi in Berlin.
4
Siehe Dok. Nr. 222, 276 und 280.
5
Der Chef des Stabshauptamtes des RKFDV SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei Ulrich Greifelt sandte am 25. 11. 1942 an den Höheren SS- und Polizeiführer Ost in Krakov, SS-Obergruppenführer und General der Polizei Wilhelm Krüger, folgendes Schreiben: »Der Persönliche Stab teilt mit: »Der Reichsführer-SS wünscht, dass die eindeutschungsfähigen Slowenen, die Landbesitz hatten, sehr schnell im Lubliner Bezirk angesiedelt werden. Der Reiehsführer-SS legt Wert darauf, dass keine Unruhen unter den Slowenen entstehen. Die Slowenen sollen einen Besitz von dem gleichen Umfang, den sie bisher gehabt haben - oder sogar noch mehr - erhalten und in jeder Richtung anständig behandelt werden. Der Reichsführer-SS erwartet bis zum 15. 12. 42 Bericht, wieviel Slowenen nach Lublin in Marsch gesetzt worden sind, wie sie sich verteilen und auf welche Besitzgrössen sie eingewiesen werden. Wie Ihnen bekannt ist, treffen 200 slowenische Familien bis zum 1. 12. 42 in Litzmannstadt ein. Unter Bezugnahme auf obiges Schreiben des Persönlichen Stabes bitte ich um Mitteilung, ob in Lublin vor Weihnachten noch mehr slowenische Familien angesiedelt werden können. Ich weise darauf hin, dass diese Slowenen aus festen Arbeitsplätzen und Wohnungen herausgenommen werden müssen. Es würde also dem Sinne des Reichsführer-Befehls widersprechen, wenn ich sie jetzt herausziehe und sie den Winter über im Ansiedlungslager bleiben müssten. Auf jeden Fall bitte ich in Anbetracht der neuen Sachlage sicherzustellen, dass die 200 in Marsch gesetzten slowenischen Familien vor Weihnachten bestens angesiedelt werden.« (BA Koblenz, StHA des RKFDV, R 49/968, 1 S.)
6
Weitere Teile des Briefes, die sich mit Dobrudscha-Deutschen befassen, werden hier nicht wiedergegeben.

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