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Dokument 77  >

Vermerk der Dienststelle des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums über die Reise des Leiters der Hauptabteilung II in die besetzten slowenischen Gebiete[1]

1
BA Koblenz, StHA des RKFDV, R 49; 900, (3 5.).
2
Dipl. Ing. Dr. H. Wengert, Landesplaner beim Reichsstatthalter in der Steiermark in Graz.
3
Gottfried Bayer, Leiter des Bodenamtes in der Dienststelle des Beauftragten des RKFDV in der Untersteiermark.
4
Dipl. Ing. Dr. Hönigschmidt, Planungsreferent beim Chef der Zivilverwaltung in der Untersteiermark.
5
SS-Sturmbannführer Dr. Hans Bauer, Leiter der Abteilung III (Gestapo) in der Dienststelle des Kommandeurs der Sicherheitspolizei und des SD in den besetzten Gebieten Kärntens und Krains.
6
SS-Oberführer Wilhelm Schröder, Leiter der Dienststelle des Beauftragten des RKFDV in den besetzten Gebieten Kärntens und Krains.
7
Richtig: Göriach, d. i. Gorje pri Bledu.
8
SS-Obersturmbannführer Prof. Dr. Bruno Schultz, Leiter des Referates II in den Umsiedlungsstäben für die Untersteiermark und die besetzten Gebiete Kärntens und Krains.
9
Die Allgemeine Anordnung Nr. 7/II des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums vom 26. 11. 1940 erschien in der Zeitschrift »Neues Bauerntum«, 33. Jg., Januar 1941 (Mf. aus NAW, T-8l, R-266).
10
SS-Brigadeführer Ulrich Greifelt, Chef der Dienststelle des RKFDV in Berlin. Er besuchte die besetzten slowenischen Gebiete vom 6. bis 8. Mai 1941.
11
Paraphe vorn Prof. Dr. Konrad Meyer Hetling.
12
Paraphe vom Referenten Dr. Walter Gebert.

Berlin, den 28. 5. 1941

V e r m e r k

Betr. Ergebnis der Dienstreise in die neuen Südostgebiete (16. - 25. 5. 1941)

  1. Zeitübersicht:

    1. Untersteiermark:

      18. 5. 1941. Eröffnung der Ausstellung »Planung und Aufbau im Osten« in Anwesenheit von Gauleiter Uiberreither.
      19. 5. 1941. Marburg: Rücksprachen beim CdZ und der Dienststelle des RK. Autofahrt: Marburg - Windisch-Feistritz - Cilli - Sachsenfeld - Trifail - Steinbrück --Ratschach - St. Georgen - Neudorf - Steinbrück - Tüffer.
      20. 5. 1941. Tüffer - Steinbrück - Nassenfuss - St. Margarethen - St.Peter - Landstrass - Gurkfeld - Artitsch - Schupeleutz - Windisch-Landsberg - St. Marein - Rohitschsauerbrunn - Monsberg - Schleinitz - Marburg.

      An der Fahrt beteiligt waren von den örtlichen Dienststellen:
      Landesplaner Dr. Wengert[2]
      Leiter des BA. Baier[3]
      und Dr. Hönigschmidt.[4]

    2. Südkärnten:

      21. 5. 1941. Reise Graz - Klagenfurt. Rücksprache mit Gauinspekteur SS-Stubaf. Bauer.[5]
      22. 5. 1941. Autofahrt über Loiblpass nach Veldes. Von dort mit SS-Obf. Schröder[6] im Auto nach Görrach[7] - Assling - Bresnitz - Veldes. - Rücksprache mit stellv. Gauleiter SS-Brigf. Kutschera. - Anschliessend Autofahrt mit SS-Obf. Schröder. Veldes -Radmannsdorf - Krainburg - Mannsburg - Lusttal - Littai - Prezganje - Laibach - St. Veit Preska - Krainburg - Veldes. Abends Rücksprache mit SS-Ostubaf. Prof. Dr. B. K. Schultz[8] und Rückfahrt nach Klagenfurt.

  2. Eindrücke:

    1. Die Bevölkerung in den neuen Gebieten ist rassisch überraschend gut, dementsprechend guter Eindruck von Höfen, Wohnkultur und Sauberkeit. Die Bauern wollen deutsch werden. Gesamteindruck besser als in manchen Altreichsgegenden und vor allem auch als bei einem Grossteil der im Osten angesetzten Umsiedler. Besonders auffallend war der gute Gesamteindruck von der Bevölkerung des Evakuierungsstreifens. Hier erschien die Bevölkerung noch wesentlich wertvoller als im nördlich davon gelegenen neu erworbenen Gebiet.
    2. Die Eindeutschung der Bevölkerung erscheint nach Ausmerzen aller unbrauchbaren und politisch schädlichen Elemente an Ort und Stelle durchaus möglich, wenn genügend Raum geschaffen wird für leistungsmässig hervorragende Altreichsdeutsche als bäuerliche Führungsschicht. Die Erfahrungen des Ostens können hier nur entsprechend abgewandelt und nur bedingt zur Anwendung gelangen.
    3. Es erscheint durchaus angebracht, keine zu grossen Höfe zu schaffen, da sonst der Eindeutschungsprozess infolge der notwendigen minderrassischen Arbeitskräfte erschwert, wenn nicht gar unmöglich gemacht wird. Als zweckmässigste Besitzverfassung erscheint die in der Allgemeinen Anordnung 7/II[9] zugrunde gelegte und auf die örtlichen, betriebswirtschaftlichen und natürlichen Sonderheiten des neuen Südostens angewandte Betriebsgrössenmischung. Sie gibt am ehesten die Möglichkeit, ohne fremde Arbeitskräfte auszukommen.
    4. Schwieriger als ländliche Eindeutschung ist die rassische Säuberung der Industrieorte.
    5. Die vom Hauptamtschef angeregte Auslegung von Grosshöfen entlang der Grenze wurde von Gauleiter Kutschera als unzweckmässig bezeichnet. - Hierzu ist zu bemerken, dass - entsprechend den unter 3.) gemachten Feststellungen - als die beste Grenzsicherung ein starker Gürtel von Bauernhöfen erscheinen muss. Zur Frage der Evakuierung des Grenzgebietes in Kriegszeiten ist zu bedenken, dass auch auf Grosshöfen der Bevölkerungsbesatz annähernd so gross ist wie auf Hufenbetrieben, nur mit dem Unterschied, dass der Anteil selbstständiger Existenzen auf Grossbetrieben bedeutend geringer, und der von unselbständigen Arbeitskräften (die hier nach Lage der Dinge hauptsächlich von Fremdvölkischen gestellt werden würden) um ein Vielfaches höher anzusetzen ist als auf Familienbetrieben.
    6. Zur Frage der Umsiedlung des Gottschee`er Deutschtums erscheint es ratsam, zu erwägen, ob neben der Ansetzung des Grossteils dieser Volksgruppe im Gebiet der Untersteiermark nicht auch Teile der Volksgruppe um Laibach herum angesiedelt werden können, da ja das Gottschee`er Deutschtum vor allem der slowenischen Metropole stets eine ausgesprochen feindliche Haltung entgegensetzte. Die Wünsche von SS-Brigf. Kutschera gehen in derselben Richtung.

1. SS-Brigadeführer Greifelt[10]

2. HA. I. SS-Ostubaf. Dr. Fähndrich
zur Kenntnis.
H[11]
SS-Standartenführer
Gb.[12]

1
BA Koblenz, StHA des RKFDV, R 49; 900, (3 5.).
2
Dipl. Ing. Dr. H. Wengert, Landesplaner beim Reichsstatthalter in der Steiermark in Graz.
3
Gottfried Bayer, Leiter des Bodenamtes in der Dienststelle des Beauftragten des RKFDV in der Untersteiermark.
4
Dipl. Ing. Dr. Hönigschmidt, Planungsreferent beim Chef der Zivilverwaltung in der Untersteiermark.
5
SS-Sturmbannführer Dr. Hans Bauer, Leiter der Abteilung III (Gestapo) in der Dienststelle des Kommandeurs der Sicherheitspolizei und des SD in den besetzten Gebieten Kärntens und Krains.
6
SS-Oberführer Wilhelm Schröder, Leiter der Dienststelle des Beauftragten des RKFDV in den besetzten Gebieten Kärntens und Krains.
7
Richtig: Göriach, d. i. Gorje pri Bledu.
8
SS-Obersturmbannführer Prof. Dr. Bruno Schultz, Leiter des Referates II in den Umsiedlungsstäben für die Untersteiermark und die besetzten Gebiete Kärntens und Krains.
9
Die Allgemeine Anordnung Nr. 7/II des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums vom 26. 11. 1940 erschien in der Zeitschrift »Neues Bauerntum«, 33. Jg., Januar 1941 (Mf. aus NAW, T-8l, R-266).
10
SS-Brigadeführer Ulrich Greifelt, Chef der Dienststelle des RKFDV in Berlin. Er besuchte die besetzten slowenischen Gebiete vom 6. bis 8. Mai 1941.
11
Paraphe vorn Prof. Dr. Konrad Meyer Hetling.
12
Paraphe vom Referenten Dr. Walter Gebert.

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